Projekt Beschreibung

In Erlangen wurden fünf Häuser mit insgesamt 91 Wohnungen für die Gewobau Erlangen geplant und realisiert. Das Baugrundstück ist von der Äußeren-Brucker-Straße, der Mainstraße und der Johann-Jürgen-Straße umgeben.

Das Planungsgebiet wurde erstmals 1939 als Erweiterungsgebiet der angrenzenden denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Arbeiterkolonie der ERBA-Siedlung entwickelt und bebaut. Die Sanierung der Bauten sollte nach intensiven Voruntersuchungen aufgrund geringer Qualität der Bestandsgebäude und mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht weiter verfolgt werden. Mit der Gründung einer Bürgerinitiative für den Erhalt folgte eine politische und gesellschaftliche Diskussion. Die Bürger Erlangens entschieden sich durch einen Bürgerentscheid für den Abriss und die Planung der Neubauten.

Bei der Neukonzeption wurden die vorhandenen Qualitäten der zusammenhängenden Grünräume und stadträumlichen Zwischenräume aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Nach­verdichtung wurde mit neuem, energetisch hocheffizientem und barrierefreiem Wohn­raum mit EOF-Förderung zu den vorgegebenen Kosten realisiert.

Die klare und differenzierte Baus­truktur bildet sich aus größeren kubischen Einzelbaukörpern mit gut nutz­baren Freiflächen. Dabei werden die Höhen der Firste der alten Gebäude aufgenommen und die Gartenge­staltungen der Innenhofflächen fortgeführt. Die Belichtung und Besonnung wurden zur Anordnung der höheren Baukörper im Vorfeld untersucht und berücksichtigt.

Entlang der Äußeren Brucker Straße ist aus Schallschutzgrün­den für das übrige Quartier ein schmaler fünfgeschossiger Baukörper mit eher kleinteiliger Wohnungsmi­schung entwickelt worden. An der Mainstraße wird der Abstand zur Straße im Norden nach Süden zurückgesetzt und gibt jetzt einer Baumreihe und Vorgärten Platz.
Die Baukörper sind gegliedert und den Proportionen der Nachbarschaft angepasst. Die Dachgärten ermöglichen vielfältige Nutzungen in Freiräumen und soziale Kontakte auf vielen Ebenen.

Die Stellplätze der 91 Wohnungen sind in einer Tiefgarage untergebracht. Die Dächer werden soweit als möglich zur Nutzung durch die Mieter mit „urban gardenning“ oder für solare Gewinne hergestellt.

Mit den Architektenleistungen wurde das mittlerweile aufgelöste Architekturbüro KJS+ beauftragt. In der Folge der Auflösung wurde in Erlangen das Architekturbüro „sds architekten“ neu gegründet. Die sds architekten mit ihrem Team führten das Projekt weiter fort bis zur Fertigstellung.